Schon wieder ein Booster? Was Sie zu dem neuen Corona-Impfstoff wissen müssen (2024)

Angepasstes Vakzin Schon wieder ein Booster? Was Sie zu dem neuen Corona-Impfstoff wissen müssen

Schon wieder ein Booster? Was Sie zu dem neuen Corona-Impfstoff wissen müssen (1)

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von Frank Ochmann

4 Min.

Der neue Corona-Impfstoff steht bereit, die Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 können starten. Aber wer soll den Arm freimachen? Die wichtigsten Infos zum Vakzin.

Inhaltsverzeichnis

  • Warum muss überhaupt noch gegen Corona geimpft werden?
  • Wieso muss der bisherige Impfstoff angepasst werden?
  • Auf welche Variante zielen die neuen Impfstoffe?
  • Sind die neuen Impfstoffe genauso sicher und wirksam wie die bisherigen?
  • Wer sollte sich jetzt impfen lassen?
  • Wie lange sollte ich nach einer Covid-Erkrankung mit der Impfung warten?

Warum muss überhaupt noch gegen Corona geimpft werden?

Vor allem, weil das Virus Sars-CoV-2 weiter unter uns ist und auch weiter Menschen ernstlich krank machen kann. So mussten bei uns um den Jahreswechsel über 1200 Menschen mit Covid-19 intensivmedizinisch behandelt werden. Derzeit sind es nicht einmal 200 Kranke. Mit einer deutlichen Steigerung muss aber auch für den kommenden Winter gerechnet werden, wenn womöglich gleich mehrere Erreger aufeinandertreffen.

Viele Menschen haben zwar schon eine Grundimmunität gegen Corona, weil sie geimpft wurden und meist auch schon mindestens einmal von Covid-19 genesen sind. Doch gerade diese "doppelte" Immunität zeigt das grundlegende Problem: Noch immer gibt es keinen Impfstoff, der auch vor einer Infektion schützt und nicht nur vor einem schweren Krankheitsverlauf. Das ist natürlich besonders wichtig. Doch Ansteckungen gibt es auch weiterhin, und die gefährden vor allem jene Personengruppen, die schon während der Pandemie besonders geschützt werden mussten.

Wieso muss der bisherige Impfstoff angepasst werden?

Tatsächlich schützen die bisherigen Impfstoffe auch weiterhin, wenn auch mit der Zeit abgeschwächt. Das Immunsystem vergisst nicht einfach, mit welchem "Antigen" es zu tun bekommen hat, welcher Stoff oder Erreger die Abwehr also schon einmal mobilisiert hat. Das seit der Pandemie bekannteste Antigen ist das "Spike"-Eiweiß, mit dem sich das Coronavirus besonders in den oberen Atemwegen Zugang zu unseren Zellen verschafft.

Das Spike-Protein ist auch die entscheidende Komponente der bisherigen Covid-Impfstoffe. Doch mit jeder neuen Virusvariante verändert sich auch das Spike. Und das zeigt sich auch bei der Wirkung des Impfstoffs. Darum ist es sinnvoll, genetisch nachzusteuern und das Immunsystem möglichst präzise auf die derzeit dominierenden Virenvarianten vorzubereiten. Das Vorgehen ähnelt dem bei der saisonalen Grippe: Auch da wird Jahr für Jahr eine Anpassung vorgenommen, damit der Impfstoff möglichst treffgenau ist.

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Auf welche Variante zielen die neuen Impfstoffe?

Die jetzt für die Praxen zugelassenen Vakzine sind für die Variante JN.1 optimiert worden. Die seit November 2021 bekannte Omikron-Variante erzeugt immer neue Subvarianten, darunter solche, die sich wie JN.1 besonders gut vermehren. Und so wird es auch auf absehbare Zeit weitergehen.

Inzwischen spielt JN.1 bei uns nur noch eine untergeordnete Rolle, und Abkömmlinge mit den Kürzeln KP.2 und KP.3 und sogar schon deren Subvarianten beherrschen das Infektionsgeschehen. Das findet allerdings alles auf relativ niedrigem Niveau statt. Den letzten Daten nach dürfte der Höhepunkt einer kleineren "Sommerwelle" überwunden sein. Und die Impfstoffe für JN.1 schützen unter anderem auch gut vor KP.2, KP.3 und deren schon aktiven Nachfolgevarianten.

Sind die neuen Impfstoffe genauso sicher und wirksam wie die bisherigen?

An den Sicherheitsprofilen der Impfstoffe hat sich im Vergleich zum Vorjahr nichts verändert. Vom zusätzlichen Nutzen der angepassten Booster haben sich die Zulassungsbehörden aufgrund der Daten von kleineren Studien überzeugt und dann eine Empfehlung ausgesprochen. So war es auch schon im vergangenen Jahr, als die Impfstoffe für die Variante XBB.1.5 angepasst worden waren. Letztlich sind die neuen Impfstoffe ja die alten Impfstoffe, da nur die Formulierung für das Spike-Protein geändert wird.

Es ist darum nicht erforderlich, jedes Jahr denselben Studienaufwand zu treiben wie bei der ersten Zulassung dieser Impfstoffe. Ohnehin wird weiter kontrolliert. Das passiert auf nationaler Ebene durch das bei uns zuständige Paul-Ehrlich-Institut, das Inspektionen durchführt und jetzt auch jene angepassten Chargen nach und nach freigibt, die – im Auftrag der Bundesregierung – in die Apotheken und Praxen geliefert werden.

Dabei handelt es sich durchweg um "Comirnaty JN.1" von Biontech/Pfizer in drei verschiedenen Dosierungen: eine für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren sowie zwei schwächere für Kinder ab sechs Monaten beziehungsweise ab vier Jahren. Parallel zu den deutschen Überwachungen der Impfstoffe laufen auch solche auf europäischer Ebene durch die EMA ("European Medicines Agency").

Wer sollte sich jetzt impfen lassen?

Auch die Empfehlungen sind noch wie im vergangenen Jahr. Auffrischungen sollten ältere Menschen ab 60 Jahren erhalten, dazu alle Patienten ab einem Alter von sechs Monaten mit chronischen Erkrankungen und herabgesetzter Widerstandskraft. Auch medizinisches und pflegerisches Personal sollte den Impfschutz auf den neuesten Stand bringen – zur eigenen Sicherheit, aber auch zur Sicherheit der anderen Menschen in Praxen, Krankenhäusern oder Pflegeheimen.

Für alle anderen – sofern gesund und ohne engen Kontakt zu besonders gefährdeten Personen – hält die Ständige Impfkommission (Stiko) eine bestehende Grundimmunisierung für ausreichend. Die kann nach Auffassung der Stiko auch "hybrid" sein, also aus einer Mischung von Impfungen und überstandenen Covid-19-Erkrankungen bestehen. Insgesamt sollten drei Kontakte zu dem Virus beziehungsweise bei der Impfung nur zu dem Spike-Protein von Sars-CoV-2 erfolgt sein, um einen hinreichenden Schutz aufzubauen. Und mindestens eine Impfung sollte immer dabei sein.

Husten, Schnupfen, Fieber

Das sagt die Wissenschaft: So wirken Hausmittel bei Erkältung am besten

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Hausmittel: Heiße Zitrone gegen Erkältung

Die Tradition:Die Zitrone ist weltweit beliebt in der Selbstmedikation, als Vitamin-C-Spender, gegen Infekte oder zur Belebung. Kein Wunder: Sie ist in den meisten Haushalten vorrätig oder leicht zu beschaffen, günstig im Preis und schmeckt. Die »heiße Zitrone« steht in Deutschland auf Platz zwei der bekanntesten Hausmittel – nach dem Kopfdampfbad zum Inhalieren und vor Honig, Kamillentee und Hühnersuppe.
Das sagt die Wissenschaft:Sie wird bei Erkältung eingesetzt. Das warme Getränk mit Zitronensaft und Honig verbindet verschiedene Wirkprinzipien: heilsame Inhaltsstoffe, daneben auch Wärme, Zufuhr von Flüssigkeit und schließlich das Benetzen der Rachenschleimhaut durch langsames, schluckweises Trinken. Zitronen enthalten viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, außerdem ätherisches Öl, Pektin und Zitronensäure. Honig ist durch den Zucker ein Energiespender, er enthält zudem antibakterielle Substanzen, unter anderem Enzyme. Diese sind teilweise hitzeempfindlich. Auch das Vitamin C wird bei hohen Temperaturen zersetzt. Daher sollten Zitrone und Honig nicht mit kochend heißem, sondern mit warmem Wasser aufgegossen werden.
Rezept:Saft von einer halben Zitrone und 1 TL Honig in einen Becher (150 ml) geben, mit abgekochtem, etwas abgekühltem Wasser aufgießen. Umrühren. Schluckweise trinken. Kann gut ergänzt werden durch einen Streifen Zitronenschale (bio, gewaschen) oder etwas frischen Ingwer oder Ingwersaft.

Wie lange sollte ich nach einer Covid-Erkrankung mit der Impfung warten?

Ist noch keine Basisimmunität aufgebaut – was inzwischen kaum noch der Fall sein dürfte –, sollten zwischen der Genesung und einer Impfung mindestens drei Monate liegen. Ansonsten empfiehlt die Stiko für Booster einen Abstand von einem Jahr. Das kann und sollte aber mit Arzt oder Ärztin abgesprochen und dem jeweiligen Gesundheitszustand angepasst werden. Der Herbst ist für eine Auffrischung jedenfalls gut geeignet. Sars-CoV-2 kann zwar zu jeder Jahreszeit zu Infektionswellen führen.

Doch sind die kälteren Monate schon deshalb riskanter, weil dann auch andere eher saisonale Erreger vermehrt auftreten, darunter auch Influenza-Viren. Es spricht nach Auffassung der Stiko nichts dagegen, gleichzeitig gegen Influenza und Covid-19 zu impfen. Die Reaktionen können dann zwar ein wenig heftiger ausfallen als bei einzelnen Impfungen. Doch leichte Schmerzen oder Schwellungen an den Einstichstellen, womöglich auch Kopfweh, erhöhte Temperatur und ein allgemeines Krankheitsgefühl sind üblicherweise spätestens nach wenigen Tagen überstanden.

Wer einen Booster statt mit dem mRNA-Impfstoff lieber mit dem Protein-Impfstoff von Novavax erhalten möchte, muss sich noch etwas gedulden. Der an XBB.1.5 angepasste Impfstoff aus dem Vorjahr verfällt nämlich am 1. September. Und wann der neue – Novavax JN.1 – geliefert werden kann, ist noch nicht bekannt. Dieser alternative Impfstoff wird aber auch noch für den Herbst erwartet.

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